Das Prädikat „aus Jagdgebrauchszucht“ ist beim Deutschen Teckelklub an strenge Auflagen geknüpft. Während es bei anderen Jagdhundevereinen oftmals für Prädikate, die auf eine jagdliche Zucht hinweisen, ausreichend ist, wenn die beiden Elterntiere des Hundes eine jagdliche Anlagen- und/oder Gebrauchsprüfung haben, wobei teilweise sogar die je nach Bundesland wenig anspruchsvollen Brauchbarkeitsprüfungen anerkannt werden, verlangt der Deutsche Teckelklub für die Vergabe des Prädikats „aus Jagdgebrauchszucht“ deutlich mehr (siehe Ziffer 3.5 der Zucht- und Eintragungsbestimmungen).

Damit ein Teckelwelpe das Prädikat „aus Jagdgebrauchszucht“ erhält, müssen von den 14 in der Ahnentafel aufgeführten Vorfahren des Teckels (2 Eltern, 4 Großeltern, 8 Urgroßeltern) die beiden Eltern sowie fünf weitere Vorfahren (5 der 12 Groß- und Urgroßeltern) durch Prüfungen zuerkannte Leistungszeichen aus dem Jagdgebrauch erhalten haben, die jeweils einer der folgenden unter a) bis e) genannten Möglichkeiten entsprechen:

a) Vielseitigkeitsprüfung – Vp (Spurlaut wird bei der Vp mitgeprüft)

b) Spurlaut + Vielseitigkeitsprüfung ohne Spurlaut – Sp + VpoSp

c) Spurlaut + Stöberprüfung oder Waldsuche – Sp + St oder Sp + WaS

d) Spurlaut + Schweißprüfung – Sp + (SchwhK o. SchwhKF o. Sw o. SchwhN)

e) Spurlaut + Baueignungsbewertung + Bauhund-Natur – Sp + BhFK/95 + BhN

Die Elterntiere eines Teckels und weitere 5 der 12 in der Ahnentafel des Teckels aufgeführten Vorfahren müssen also den Spurlaut auf einer Prüfung nachgewiesen haben und dazu entweder eine besondere Leistung in einem der drei typischen Arbeitsgebiete des Teckels (Stöbern, Schweiß, Bauarbeit) oder als Allrounder ihre Leistung bei einer Vp oder VpoSp mit Stöbern und Schweiß erbracht haben, damit ein Teckelwelpe in seiner Ahnentafel das Prädikat „aus Jagdgebrauchszucht“ erhält. Es werden im Übrigen nur Prüfungen anerkannt, die nach der Prüfungsordnung des Deutschen Teckelklubs oder nach den Prüfungsordnungen des JGHV (Sw, FS, St) durchgeführt wurden. Brauchbarkeitsprüfungen der Bundesländer werden aufgrund der deutlich geringeren Anforderungen nicht anerkannt.

Ein Welpenkäufer, der bei dem zu erwerbenden Welpen Wert auf das Prädikat „aus Jagdgebrauchszucht“ legt, sollte sich daher vom Züchter die Ahnentafel des Welpen zeigen lassen. Die Ahnentafel muss im Kopfbereich den nebenstehenden Stempel mit der Aufschrift „Aus Jagdgebrauchsteckelzucht – DTK“ enthalten. Meist ist das aber nicht möglich, da die Ahnentafeln erst ca. ein bis zwei Wochen nach der Wurfabnahme – bei der die Welpen mindestens acht Wochen als sein müssen – erstellt werden. In diesem Fall empfiehlt es sich, dass der Welpenkäufer die Voraussetzungen anhand der Ahnentafeln der Elterntiere überprüft.

Das Prädikat „aus Jagdgebrauchszucht“ auf der Ahnentafel eines Welpen ist keine Garantie, dass der Welpe tatsächlich beste jagdliche Anlagen hat oder später ein guter Jagdhund wird. Es spricht in diesem Fall jedoch vieles dafür, dass entsprechende jagdliche Anlagen vorhanden sind, so dass der Welpe bei entsprechender sorgfältiger Aufzucht beim Züchter und späterer Ausbildung und Führung beim Besitzer auch zu einem treuen Begleiter und wertvollen Jagdhelfer wird.

Genauso wenig ist das Fehlen des Prädikats „aus Jagdgebrauchszucht“ auf der Ahnentafel ein Hinweis darauf, dass aus einem Welpen kein jagdlich brauchbarer Teckel werden kann. So kann es auch bei einem jagdlich orientierten Züchter vorkommen, dass zwar mit hochpassionierten Elterntieren, die alle notwendigen Voraussetzungen erfüllen, gezüchtet wird, dass aber von den Vorfahren eine nicht ausreichende Anzahl die Bedingungen erfüllt, soweit diese von Züchtern stammen, deren Schwerpunkt nicht die jagdliche Zucht ist.

Die Jagdgebrauchsprüfungen nach der Prüfungsordnung des DTK stellen hohe und an der Praxis orientierte Anforderungen. Die Vorbereitung auf diese Prüfungen ist damit zugleich eine Vorbereitung auf den praktischen Jagdeinsatz, zugleich sind diese Prüfungen die einzige Möglichkeit zur objektiven Dokumentation, dass ein Teckel die erforderliche Leistung erbracht hat und somit bei entsprechender Führung auch tatsächlich jagdlich brauchbar ist. Zwar kann sich die tatsächliche Leistungsfähigkeit nur in der Praxis zeigen – denn „Prüfungszeugnisse jagen nicht“, aber noch weit weniger Aussagekraft als Prüfungen haben die unbewiesenen Lobpreisungen großspuriger Hundeführer über den eigenen Hund am Jägerstammtisch.

Wer also einen Teckel für den jagdlichen Einsatz sucht, der sollte sich nicht nur den Welpen genau anschauen, sondern auch darauf Wert legen, dass der Welpe die oben genannten Voraussetzungen für das Prädikat „aus Jagdgebrauchszucht“ erfüllt – zumindest aber, dass die Elterntiere die dafür erforderlichen Prüfungen abgelegt haben.