Papiere für Hunde- warum ??

Viele Hundekäufer eines Rassehundes meinen, sie bräuchten keinen ordentlichen Abstammungsnachweis – also keine Ahnentafel -, weil sie mit ihrem Hund weder auf Wettbewerbe gehen wollen, noch züchten möchten.

Das öffnet Tür und Tor für skrupellose Hundevermehrer und Händler, deren Rassehunde Welpen aus zweifelhafter Quelle stammen. Deshalb sollte jeder Rassehundekäufer, im Sinne des Tierschutzes, Wert auf eine ordentliche Ahnentafel legen, die bestätigt, dass sein Hund aus einer kontrollierten Zucht stammt.

Was bedeutet Ahnentafel, Stammbaum und Pedigree??

Ahnentafel, Papiere, Stammbaum oder Pedigree – alle diese Begriffe werden zum Abstammungsnachweis eines Rassehundes verwendet.

Der Abstammungsnachweis enthält den möglichst lückenlosen Nachweis über die Vorfahren eines Rassehundewelpen.

In allen seriösen und anerkannten Rassehundezuchtvereinen werden Zuchtbücher geführt, in welche alle geborenen Welpen der Mitglieder samt Zwingernamen eingetragen werden – damit sind nicht nur die Elterntiere registriert, sondern auch die Reinrassigkeit der Welpen ist nachvollziehbar.

Eine Ahnentafel ist der Auszug aus dem Geburtsregister, also nichts anderes als der Auszug aus dem Zuchtbuch eines anerkannten Rassehundezuchtvereines. Damit ein Welpe überhaupt eine anerkannte Ahnentafel erhalten kann, muss der Züchter bestimme Auflagen erfüllen und sämtliche Zuchtbestimmungen einhalten, die von dem Rassehundzuchtverein, in dem er Mitglied ist, vorgegeben werden.

Die Ahnentafel eines Hundes ist also eine Urkunde, die wie ein KFZ-Brief beim Auto, als Nachweis seiner Abstammung und gleichzeitig als Eigentumsnachweis gilt.

Was bedeutet “ echte Papiere “ ?

Jede Ahnentafel ist juristisch gesehen echt, die von einem Rassehundzuchtverein ausgestellt wurde. Egal ob diese von einem Rassehundverein im VDH ausgestellt wurde oder einem anderen Verein.

Und genau hier liegt die Verwirrung – “echte” Papiere sollen wahrheitsgemäße Angaben enthalten, die weltweit anerkannt sind. Da aber z.B. in Deutschland jeder Hundezüchter und jeder Rassehundeverein Ahnentafeln ausstellen kann – besteht der derzeit einzige Schutz für den Hundekäufer in Deutschland darin, dass die Ahnentafel des Hundes mit den Emblem des VDH (Verband für das deutsche Hundewesen e.V.) und der F.C.I. (Fédération Cynologique Internationale) versehen ist.

Wobei diese Embleme nicht gleichzeitig eine Garantie für einen makellosen, gesunden und sozialisierten Vertreter einer bestimmten Hunderasse sein muss. Denn im Prinzip kann jeder Züchter, der bestimmte Auflagen erfüllt, Mitglied in einem der F.C.I. angeschlossenen Zuchtverein werden. Hundehändler sind davon natürlich ausgeschlossen.

Eine Ahnentafel mit dem Signet der F.C.I. garantiert zwar, dass der Züchter sich an eine strenge Zuchtordnung hält, seine Zucht abgenommen wurde und kontrolliert wird, dass die Würfe protokolliert und besichtigt werden, dies stellt jedoch den Hundekäufer nicht davon frei, den Züchter seines zukünftigen Welpen, unter den Gesichtspunkten der Züchterethik sorgfältig auszusuchen.

Fehlt das FCI-Signet auf der Ahnentafel, sollte der Hundekäufer auf jeden Fall sorgfältig über die wirkliche Herkunft seines Traumhundes recherchieren. Denn natürlich gibt es auch in anderen Vereinen anderer Verbände ordentliche Züchter und letztendlich ist es allem voran die Züchterethik, die eine verantwortungsvolle Zucht ausmacht.

Heute muss jeder Hund, der zur Zucht verwendet werden soll, eine DNA-Analyse vorweisen, was die Ahnentafelsicherheit nahezu garantiert. Vereine, die den DNA-Test zur Auflage machen, handeln vorbildlich und sollten von Hundeinteressenten favorisiert werden.

Hundeverkaufsanzeigen mit dem Hinweis “mit Stammbaum” oder “mit Ahnennachweis” bzw. “mit Zertifikat” garantieren nicht unbedingt auch die Anerkennung durch alle Verbände, weil die Angaben nicht überprüfbar sind. Ein Hundeinteressent muss sich darüber im Klaren sein, dass ein nicht F.C.I. anerkannter Hund, nicht an den großen Wettbewerben teilnehmen kann, denn die unterschiedlichen und zahlreichen Clubs und Dachorganisationen können sich vorbehalten, eine Ahnentafel abzulehnen. Was aber in der Regel für die meisten Hundekäufer, die “nur” einen Familienhund suchen, von untergeordneter Bedeutung ist.