Grundsätzlich gibt es verschiedene Formen einer Futterumstellung
 

  1. abrupte Futterumstellung Bei der abrupten Futterumstellung wird der Hund von einer Mahlzeit auf die andere vollständig auf ein neues Futter umgestellt. Erstaunlich viele Hunde haben bei dieser Art der Umstellung wenig oder keine Probleme. Empfindlichere Hunde reagieren hierbei aber häufig mit Verstopfung, Durchfall, breiigem Kot oder nach 2-3 Tagen mit einsetzendem Appetitmangel.

    Fast immer problematisch ist eine abrupte Umstellung von Nassfutter (Dosenfutter/Selbstgekochtes/eingeweichte Trockennahrung) auf Trockenfütterung (uneingeweichte Fütterung von Trockenfutter). Die Ursache hierfür ist leicht ersichtlich. Ist der gesamte Organismus bei einer Nassfütterung darauf eingestellt, dem Nahrungsbrei zwecks Verdauung Wasser zu entziehen, muss er durch die Umstellung bedingt plötzlich Wasser für die Verdauung zur Verfügung stellen. Dies bedeutet darüber hinaus, dass neben dem gesamten Wasserhaushalt auch der Elektrolytstoffwechsel beeinträchtigt wird. Für diesen Fall ist eine langsame ca. 2-4 wöchige Umstellungsphase am besten geeignet. Die abrupte Futterumstellung ist nur für Hunde geeignet, die sehr robust sind und von denen der Besitzer genau weiß, dass der Hund damit klar kommt.
     
  2. stufenweise Futterumstellung Bei der stufenweise Futterumstellung, die am häufigsten praktiziert wird, werden neues und altes Futter gemischt, wobei ausgehend von z. B. ¼ des neuen Futters und ¾ des alten Futters alle 2 Tage die Menge des neuen Futters um ¼ gesteigert und die Menge des alten Futters um ¼ reduziert wird, so dass man nach 6 Tagen insgesamt auf das neue Futter umgestellt hat. Diese Art der Umstellung ist eigentlich für alle Hunde geeignet, die keine besonderen Empfindlichkeiten aufweisen.
     
  3. Stück-für-Stück-Umstellung Die von einigen Hundebesitzern betriebene Stück-für-Stück-Umstellung ist eine extrem langsame Umstellungsform, bei der jeden Tag nur kleine Mengen des alten Futters durch das neue Futter ersetzt werden. Diese Umstellungsform hat sich in der Praxis als wenig effizient herausgestellt. Entweder verträgt der Hund auch ohne Probleme die stufenweise Futterumstellung oder er benötigt eine wie unten beschriebene sanfte Futterumstellung. Bei einer Futterumstellung von einem Trockenfutter auf ein anderes sollte man beginnend mit der normalerweise gefütterten Menge die notwendige Menge innerhalb von ein- bis zwei Wochen nach oben bzw. nach unten einregulieren.
    Es kann bei einigen Hunden in der Futterumstellungsphase vorkommen, dass die benötigte Futtermenge über dem Durchschnitt liegt. Dies ist auf einen so genannten ‚Nachholbedarf‘ an hochwertigen Inhaltsstoffen zurückzuführen. Hat der Stoffwechsel sich grundsätzlich erholt, geht bei diesen Hunden der Futterbedarf nach einiger Zeit zurück, was viele Hunde meistens von ganz allein anzeigen z.B. indem sie nach einigen Wochen Futter übrig lassen oder sie an Gewicht zulegen. Hier kann und muss die Futtermenge dem neuen Bedarf angepasst werden.
  4. sanfte Futterumstellung Die sanfte Futterumstellung ist vor allen Dingen für magendarmempfindliche Hunde, für Hunde mit einer stark verarmten und daher einseitig zusammengesetzten Darmflora und für Hunde, bei denen die Futterzusammensetzung des alten und neuen Futters weit auseinanderklaffen z.B. in Bezug auf den Rohasche-, Rohprotein- oder Rohfettgehalt sowie bei starken Unterschieden in den verwendeten Futterkomponenten geeignet.

    Bei diesen Hunden, die dadurch bedingt leicht zu breiigem Kot, Durchfall, Blähungen etc. neigen, hat sich die Umstellung über rohen grünen Pansen (nur ungereinigter Pansen = grün) bestens bewährt. Eine 3-tägige ausschließliche (auch keine Leckerchen, Fleisch oder ähnliches) Fütterung mit grünen Pansen führt zu einer Neutralisierung der falschen Mikroflora, so dass der Darm anschließend viel leichter wieder eine gesunde Flora aufbauen kann. Nur durch eine derartige Ausschlussdiät kann der Organismus den falschen Bakterienbesatz des Darmes korrigieren und Fehlgärungen, breiiger Kot werden vermieden.

    Danach wird das Futter Schritt für Schritt ca. eine Woche mit untergemischt, bis man schließlich nur noch das neue Futter füttert. Bei hochgradigen Schädigungen der Darmschleimhaut hat es sich bewährt, eine etwas längere Zeitspanne ca. 1/3 der Ration durch grünen Pansen zu ersetzen. Sollte Ihr Hund aktuelle Probleme mit Durchfall haben, empfiehlt sich neben der eventuell notwendigen tierärztlichen Betreuung die gleiche Vorgehensweise.

Welche Symptome können während einer Futterumstellung auftreten, woran liegt dies und wie kann ich mit einfachen Mitteln Abhilfe schaffen?

Viele Symptome wie z.B. leicht breiiger Kot, wechselnde Kotkonsistenz, wässriger Darmsaft am Ende des Kotabsatzes, Blähungen etc., die während einer Futterumstellung auftreten, können vorübergehend für ein paar Tage auftreten, ohne dass sie besondere Beachtung finden müssen. Dies liegt einfach an der veränderten Zusammensetzung des Futters und der damit verbundenen Umstellung innerhalb des Stoffwechsels und der Verdauungsorgane. Voraussetzung für die Tolerierung leichter Umstellungssymptome ist natürlich das Wissen, dass diese nicht zufälligerweise Folgen von beginnenden Infektionen, Überanstrengung oder z.B. medizinischen oder anderen chemischen Behandlungen sind (hierunter können auch z.B. chemische Antizecken/ Antiflohpräparate fallen).

Grundsätzlich muss man sagen, dass bei den heute auf den Markt befindlichen Mittel- bis Hochpreishundefuttersorten in der Regel keine hochgradigen Futterumstellungsprobleme auftauchen. Stärkere Symptome während und nach einer Futterumstellung (immer vorausgesetzt, dass diese wirklich auf die Umstellung zurückzuführen sind), sind in den seltensten Fällen wirkliche Unverträglichkeitserscheinungen beim Hund. Meistens liegen hier fütterungstechnische Fehler zugrunde.