
Die Hundezucht ist eine Aufgabe, die große Liebe und gleichzeitig große Verantwortung verlangt. Wer sich einem Tier verschreibt, übernimmt die Sorge für ein ganzes Hundeleben. Besonders Züchter, die ihre Welpen mit dem Wissen um deren spätere Aufgaben als Jagdhunde in die Welt entlassen, legen Wert darauf, dass diese Tiere nicht nur körperlich stark und seelisch gefestigt sind, sondern dass auch im Notfall immer die beste Hilfe zur Verfügung steht. Die Gesundheit des Hundes ist ein Gut, das nicht hoch genug eingeschätzt werden kann, doch mit der steigenden Qualität der Tierheilkunde gehen auch höhere Kosten einher.
In Deutschland gibt es feste Regeln dafür, was ein Tierarzt für seine Arbeit verlangen darf. Diese Regeln nennt man die Gebührenordnung für Tierärzte. Diese Ordnung ist wichtig, weil sie dafür sorgt, dass jeder Tierarzt, egal ob auf dem Land oder in der Stadt, eine faire Bezahlung für seine schwierige Arbeit und seine lange Ausbildung bekommt. Nur wenn die Bezahlung stimmt, können Tierärzte auch weiterhin die beste Hilfe anbieten. Die Preise sind in den letzten Jahren gestiegen. Das liegt nicht an bösem Willen, sondern daran, dass die Behandlungsmöglichkeiten für Tiere viel besser geworden sind. Wo früher oft nur wenig getan werden konnte, gibt es heute teure Geräte und sehr komplizierte Heilmethoden, die viel Wissen und teure Maschinen brauchen. Auch die Kosten für den Betrieb einer Tierarztpraxis, für Strom, Miete und die Gehälter der Helfer sind stark gestiegen. Diese steigenden Kosten sind der Preis für das Besserwerden der Tiermedizin, von dem jedes Tier profitiert.
Die Gebührenordnung legt fest, dass der Tierarzt einen Preisrahmen hat. Er kann das Einfache bis zum Dreifachen der festgelegten Grundgebühr nehmen. Welche Höhe er wählt, hängt davon ab, wie schwer die Krankheit oder Verletzung ist, wie viel Zeit er dafür braucht und wie schnell er helfen musste. Wenn ein Tierarzt nachts oder am Wochenende gerufen wird – im sogenannten Notdienst – steigen die Preise noch einmal deutlich an. Das ist auch richtig so, denn die Bereitschaft, mitten in der Nacht oder am Feiertag alles stehen und liegen zu lassen, um ein Tierleben zu retten, muss besonders bezahlt werden.
Gerade in der Zucht und bei der Jagd entstehen Situationen, die eine sofortige und teure Hilfe erfordern. Man denke an eine schwierige Geburt bei einer Hündin. Wenn sich ein Welpe im Geburtsweg verklemmt oder die Geburt nicht vorankommt, zählt jede Minute. Die Hündin und die ungeborenen Welpen sind in höchster Gefahr. Oft muss der Tierarzt mitten in der Nacht gerufen werden, um mit Medikamenten zu helfen oder sogar einen dringenden Kaiserschnitt durchzuführen. Eine solche Operation ist kompliziert, erfordert ein ganzes Team und findet meist außerhalb der normalen Sprechzeiten statt, was sofort die höchsten Gebührensätze auslöst. Die Rechnung für solch eine lebensrettende Tat, die das Leben der Mutter und der Welpen sichert, kann schnell sehr hoch werden.
Ein anderes Beispiel, das Jäger gut kennen, ist der Unfall bei der Jagd. Wenn ein erfahrener Jagdhund bei der Arbeit mit wehrhaftem Wild, wie einem Wildschwein, schwer verletzt wird, muss er sofort in die nächste Klinik. Ein Hund, der vom Wildschwein „geschlagen“ wurde, hat oft tiefe Wunden, Brüche und schwere innere Blutungen. Solche Verletzungen erfordern eine sofortige Notoperation, teure Schmerzmittel, umfassende Untersuchungen und lange Nachsorge. Hier reden wir nicht über eine einfache Wundversorgung, sondern über eine große Lebensrettung unter Zeitdruck, die spezialisiertes Wissen und teure Gerätschaften erfordert. Die Kosten für eine solche Behandlung steigen sofort in einen Bereich, der viele Tausende von Euro umfasst.
Manche Hundehalter verlassen sich auf die Idee, dass eine gut gefüllte Haushaltskasse oder ein kleines Polster an Ersparnissen für den Notfall ausreicht. Sie meinen, wenn sie im Monat etwas zur Seite legen, sind sie auf der sicheren Seite. Diese Annahme ist leider ein großer Irrtum. Die hohen Preise für Tierarztbehandlungen im Notfall, besonders wenn es um Operationen oder langwierige Klinikaufenthalte geht, können die Ersparnisse eines normalen Haushalts innerhalb weniger Stunden restlos aufbrauchen. Was gestern noch ein ausreichender Notgroschen war, ist nach einer komplizierten Nachtoperation am nächsten Morgen komplett verbraucht. Die Geldsorgen des Hundehalters sind dann oft so groß, dass sie die Heilung des Tieres überschatten. Es kann sogar passieren, dass die notwendigen weiteren Behandlungen, die zur vollständigen Genesung nötig wären, aus Geldmangel nicht mehr bezahlt werden können.
Verantwortungsvolle Tierhaltung bedeutet, diese Situation von vornherein zu vermeiden. Es darf nicht sein, dass die Entscheidung über das Leben des geliebten Jagdpartners oder der Zuchthündin von der Höhe des Kontostands abhängt. Die einzig wirklich sichere Lösung, um diesen finanziellen Druck zu nehmen, ist die richtige Vorsorge. Das kann eine Krankenversicherung für das Tier sein oder eine Versicherung, die speziell die Kosten für Operationen abdeckt.
Eine solche Versicherung ist wie ein Schutzschild für den Notfall. Sie kostet zwar jeden Monat einen kleinen Betrag, aber sie gibt die große Sicherheit, dass man im Ernstfall immer die beste Behandlung für das Tier wählen kann. Die monatlichen Beiträge stehen in keinem Verhältnis zu den Tausenden von Euro, die in einem einzigen Notfall plötzlich bezahlt werden müssen. Diese kleine, regelmäßige Zahlung ist die wahre Fürsorge und das Zeichen dafür, dass man die Verantwortung für das Tierleben voll und ganz angenommen hat. Es geht darum, die Entscheidung für die Gesundheit und das Wohlergehen des Tieres frei von Geldsorgen treffen zu können.
Jeder, der die Freude am Zusammenleben mit einem Hund erlebt, sollte sich dieser finanziellen Wahrheit bewusst sein. Die Gebührenordnung für Tierärzte ist kein Feind des Hundehalters, sondern der Garant für die Qualität der Tiermedizin. Sie sichert die Existenz hochqualifizierter Praxen und Kliniken und damit letztendlich die Verfügbarkeit exzellenter Gesundheitsversorgung für unsere Hunde. Wer sich frühzeitig informiert und entsprechend vorsorgt, kann das Leben mit seinem Teckel oder Jagdhund unbeschwert genießen, mit der Gewissheit, dass im Fall des Falles alles Menschenmögliche getan werden kann, um dem Tier zu helfen. Das ist die Pflicht des verantwortungsvollen Halters. Es ist eine Frage des Anstands, sich nicht nur um Futter und Ausbildung zu kümmern, sondern auch um die finanzielle Grundlage für die Gesundheit und die Notfälle, die im Hundeleben immer wieder passieren können. Die beste Behandlung für unsere Tiere ist eine Sache des Herzens, aber auch eine Sache der vorausschauenden Planung und der finanziellen Sicherheit.
Und hier die Tierärztegebührenordnung – GOT zum Download 

