Grundlegendes zur Fütterungstechnik:

  1. Fütterungsweise bei erwachsenen Hunden Füttern Sie Ihren Hund zu fest eingeplanten Tageszeiten nach der Bewegung und planen Sie auch hier mindestens ca. eine 1-2 stündige Ruhephase ein. So kann das Futter optimal verdaut werden und Magen-Darmirritationen werden verringert. Auch ein erwachsener Hund sollte sein Futter freudig und ohne Ablenkung aufnehmen können und wollen.
     
  2. Ablehnung des neuen Futter bei nörgeligen Fressern Eine neue Futtersorte wird von Hunden primär dann abgelehnt, wenn das neu angebotene Futter weniger oder keine Geschmacksverstärker, Lock- und Aromastoffe enthält. In diesem Fall ist es elementar, den Hund zum wirklichen Probieren zu bewegen, da der gewohnt intensive Lockgeruch fehlt.
    In den meisten Fällen wird das Futter nach dem Probieren dann gut angenommen. Rein psychologisch ist es in diesem Fall von Vorteil, das neue Futter anfangs als ein ganz besonderes Highlight anzubieten.

    Auch wenn z.B. längere Zeit nur Nassfutter, Nassfutter und Trockenfutter gemischt oder nur Selbstgekochtes gefüttert wurde, kommt es in einigen Fällen vor allen Dingen bei zu abrupter Umstellung zur Verweigerung.
    Es ist ganz verständlich, dass ein Hund, der z.B. lange Zeit sein Trockenfutter mit Nassfutter gemischt bekommen hat und dadurch an den oft künstlich intensiven Geruch und Geschmack gewöhnt ist, bei der Futteraufnahme stutzt, wenn das Nassfutter plötzlich fehlt.
    Möchte man in diesem Fall ausschließlich Trockenfutter füttern, ist es sinnvoll, die Menge an Nassfutter oder auch Selbstgekochtem langsam zu verringern. So kann der Hund sich ganz allmählich auch mit dem neuen Futter vertraut machen.

    Ein häufiger Fehler, der bei einigen Hunden zu nörgeligem Trockenfutterfressen führen kann, ist die Praxis einmal täglich z.B. Selbstgekochtes oder Nassfutter zu füttern und einmal täglich Trockenfutter anzubieten oder sogar das Trockenfutter den ganzen Tag zur freien Verfügung zu stellen.
    Diese Praxis sollte wirklich nie!!! auch nicht bei guten Fressern angewendet werden, bei denen sicher davon ausgegangen werden kann, dass nicht der Hund sondern der Besitzer die Rationszusammensetzung bestimmt.
    Nörgelige Fresser reagieren bei dieser Fütterungsweise nach kurzer Zeit in der Regel anfänglich mit der Verweigerung des Trockenfutters und akzeptieren dann häufig auch das Nassfutter nicht mehr, so dass der Besitzer ständig neue Sorten und vor allen Dingen, Nassfutter mit immer intensiveren und zuckerhaltigeren Geschmacksstoffen anbieten muss.

    Will man Nass- und Trockenfutter kombinieren, so sollte man dies bei jeder Mahlzeit tun, damit der Hund immer die vorgesehene Rationszusammensetzung bekommt.
     
  3. Probleme bei zu gierigen Fressern Ein guter und angemessener Appetit ist für einen Hund von der Natur eigentlich vorgesehen. Leider gibt es aber auch viele Hunde, die die Angewohnheit haben, Futter nicht zu fressen sondern im wahrsten Sinnen des Wortes nur „einzusaugen“. Hierdurch werden der erste Akt der Verdauung, die Zerkleinerung der Nahrung durch das Gebiss und der zweite Akt, die wichtige Einspeichelung (Vorverdauung)) ausgespart mit der Folge, dass Verdauungsstörungen aller Art auftreten können. Zudem wird gleichzeitig mit dem Futter eine große Menge an Luft mit aufgenommen.

    Gerade bei einer Futterumstellung, bei der der Hund häufig aufgrund des anderen, neuen und vielleicht subjektiv leckeren Geschmacks des neuen Futters, die Nahrung besonders schnell aufnimmt, kommt es nicht selten zu Symptomen wie Erbrechen, Schluckauf, breiigem Kot, Blähungen oder Durchfall. Die fehlenden Vorverdauungsstufen lassen das Futter unvorbereitet in den Magen bzw. ungenügend vorverdaut in den Darmtrakt kommen. Die überflüssig geschluckte Luft muss entsorgt werden. Dies kann dann die vorhergehend geschilderten Symptome auslösen.

    Ein altbewährtes Mittel, um die Fressgeschwindigkeit zu verlangsamen, ist das Füttern des Hundes aus seiner Kopfhöhe (entweder aus einem höhenverstellbaren Fressnapf oder einfach indem man den Napf auf einen Hocker etc. stellt). Der Hund kann durch die angewinkelte Kopfhaltung bedingt rein mechanisch nicht mehr so schnell fressen. Diese einfache Umstellung der Fütterung hat schon unglaublich viele Magen-Darmsymptome beseitigt, auch wenn sie vorher oft Allergien oder Unverträglichkeiten zugeschrieben worden waren.

    Eine weitere Möglichkeit, die Fressgeschwindigkeit zu verringern, ist das Füttern aus Kopfhöhe bei gleichzeitigem Einlegen z.B. eines Apportierholzes in den Napf, der natürlich in diesem Fall gut befestigt und groß genug sein muss. Der Hund muss in diesem Fall für jeden Happen zuerst einmal das Apportierholz mit der Nase zur Seite schieben. Das Gute am Apportierholz im Gegensatz z.B. zu Steinen oder anderen Gegenständen ist die Größe. Ein Apportierholz wird nicht versehentlich mit runtergeschluckt!
     
  4. Zubereitung des Futters Bei der Zubereitung von Trockenfutter sollten Sie folgendes beachten:
    Lassen Sie Trockenfutter, das keine Konservierungsstoffe enthält nicht länger als ½ Stunde einweichen und entfernen Sie es spätestens nach einer weiteren ½ Stunde wieder. Gerade in den warmen Jahreszeiten kann das eingeweichte Futter nach 1-2 Stunden anfangen zu gären. Eine Verfütterung von angegorenem Futter führt fast zwangsläufig zu unangenehmen Verdauungsstörungen.

    Das leider häufig praktizierte kurzfristige Zugeben von Wasser auf die trockenen Futterstücke kann ebenfalls zu Verdauungsstörungen führen. Dies liegt daran, das Wasser den Weg der kurzen Magenpassage wählt und somit ohne direkten Aufenthalt im Magen quasi nur durch den Magen sofort in den Darm gespült wird. Die Nahrung hingegen gelangt nach Zerkleinerung und Einspeichelung über die Speiseröhre in den Magen und wird dort einem vorgesehenen Verdauungsprozess unterworfen. Ist der Nahrungsbrei bereits im Magen, wird dann ankommendes Wasser über den Brei hinweg in den Darm weitergeleitet, ohne Futterteile mitzunehmen. Bei gleichzeitiger Aufnahme von Wasser und Trockenfutter können aber kleine bzw. auch größere Futterteile mit dem Wasser sofort in den Darm gespült werden. Dies ist dann oft Ursache für hochgradige Verdauungsstörungen, weil wichtige Verdauungsprozesse nicht stattfinden. Darum sollten Sie bei empfindlichen Hunden nie Trockenfutter mit Wasser übergießen und dann sofort verfüttern.

    Stellen Sie Ihrem Hund bei der trockenen Verfütterung des Trockenfutters möglichst ganztägig aber unbedingt für mehrere Stunden nach der Futteraufnahme frisches Wasser zur freien Verfügung.